Trauma-Aufstellungen mit Hintergrund SySt® beim Metaforum Sommercamp

22. bis 26. Juli 2024 in Abano, Italien

Konsens besteht inzwischen, dass ungeheilte Traumata eine starke Auswirkung auf uns haben. Die Bewältigung von Traumata führt oft zu einer großen Steigerung an Lebensqualität. Auch in der Arbeit mit Systemischen Aufstellungen werden Traumata sichtbar.

Die Teilnehmenden lernen in diesem Seminar, einen Blick für belastende Themen mit Trauma-Hintergrund zu bekommen. Es wird ein einfaches Modell vorgestellt, das Klient*innen hilft, einen Weg zur Lösung vom Trauma zu finden. Dieses Modell wird für die Aufstellungsarbeit verwendet und beinhaltet eine Reihe wirkungsvoller Interventionen.

In diesem Modell wird angenommen, dass wir einen eigenen, inneren Raum haben, für den wir als Erwachsene selber verantwortlich sind. Wir sind unterschieden von anderen, haben also eine Grenze. Die Grenze schützt uns, und verbindet uns mit der Umwelt und anderen Menschen. Traumata stellen sich als massive Grenzverletzungen dar, die dazu führten, dass wir von unserer Lebendigkeit und unserem Potential getrennt wurden. Das Ereignis des Traumas wird zum Introjekt und lädt dazu ein, für eine Fake-Identität bereit zu stehen.

Zur Lösung ergibt sich ein Strukturbild, das die Grundlagen der Strukturaufstellung verwendet, und dazu besonders auf die Doppelbelichtung von innerem und äußerem Raum wert legt. Außerhalb wird auch die Vergangenheit gesehen, und so werden in dieser Arbeit Traumata nicht integriert, sondern verabschiedet. Die Idee ist, dass wir vollständig sind ohne das Trauma. Integriert wird aber statt dessen das, was durch Traumata häufig abgespalten und verdrängt wird: die Seinsmöglichkeiten, die durch das Trauma ausgeschlossen wurden und das Potential, das wir haben (das Selbst).
Das Trauma wird nicht mit Menschen dargestellt, sondern mit einem Stuhl, so dass eine Retraumatisierung durch Konfrontation vermieden wird.

Die systemische Erweiterung besteht naheliegender Weise darin, dass auch transgenerationale Traumata von Vorfahren häufig eine Rolle spielen. Die Muster der Trauma-Übernahmen wiederholen sich dann wiederum auch in Partnerschaften.

Eine ganze Reihe von Interventionen ermöglichen einen sehr wirkungsvollen Lösungsprozess. Diese werden im Seminar vorgestellt und eingeübt. So wird den Klient:innen ermöglicht, die traumatische Belastung hinter sich zu lassen.

Das Seminar erweitert die Fähigkeiten der Teilnehmer:innen in Aufstellungen auch sogenannte heikle Themen einzubeziehen. Sehr viel Wert wird auf die Bedeutung von Schutz gelegt.

Die Fortbildung bereichert den Werkzeugkoffer der Aufsteller:innen. Sie gibt wertvolle Blickweisen und Interventionen an die Hand, die jede:r gut in die eigene Praxis übernehmen kann. Eine neue Sicht auf das das, was wirkt.

Datum:

22.07. – 26.07.2024

Investition:

1.395 Euro


Inhalte
  • Lösungsfokussierte Haltung bei Traumata

  • Basis-Modell der Person: eigener Raum, Grenze, Selbst. Lösungswege, die sich aus dieser Landkarte ergeben: Verbindung mit dem, was zu uns gehört, Abgrenzung dessen, was nicht zu uns gehört, Stärkung des Schutzes.

  • Aufstellung auf der Grundlage diese Basis-Modells: ein neues Format für SySt

  • Trauma: Grundlagen und Auswirkungen

  • Erkennen und Testen von Trauma in der Aufstellung

  • Lösungsschritte:

    • Hinausstellen des Traumas – Arbeit mit dem Stuhl

    • De-identifizieren vom Trauma

    • Neuverbinden mit dem Körper

    • Rückgabeprozesse

    • Aktives Schützen der Grenze zum Trauma

    • Klärung, ob mit dem Trauma verbundene Täter- oder Opferpersonen einzubeziehen sind

    • Verbindung mit der eigenen Lebendigkeit und bislang getrennten eigenen Aspekten

  • Einüben der jeweiligen Prozess-Schritte

  • Transgenerationale Traumata: Unterschiede und Ähnliches

  • Aufstellen des „liebenden Herz“: von traumatisierten Eltern nehmen können

  • Sinn vieler Probleme: Schutz vor dem Trauma (und Wiederholungen) und zugleich Festhalten am Trauma

  • Strategien in Aufstellungen mit komplexer Problematik

  • Täter- und Opferproblematiken in Systemen


Methoden

Das Seminar setzt auf einen balancierten Mix von Aufstellungsdemonstrationen, Übungen für die Teilnehmenden, Theorie und Reflexion. Der Werkzeugkoffer der Interventionen wird gründlich in allen Elementen eingeübt und dabei vom Leiter supervidiert. Der Schwerpunkt liegt in der Praxis.

Die Teilnehmenden erhalten umfassende Unterlagen und einen reichhaltigen Instrumentenkoffer.


Zielgruppe & Voraussetzungen

Vorkenntnisse im Bereich der SySt®, Familienaufstellung, Systemische Aufstellung, Familienskulptur, Psychodrama
Traumatherapeuten


Zertifizierung

Alle Teilnehmenden erhalten ein Metaforum Teilnahmezertifikat.


Literaturempfehlungen

  • Bessel van der Kolk: Verkörperter Schrecken (2015)

  •  Ernst Robert Langlotz: Symbiose in Systemaufstellungen (2015) https://www.e-r-langlotz.de/trauma-videos/

  •  David Schnarch: Braintalk (2020)

  •  Franz Ruppert: Trauma, Angst und Liebe (2012)

  •  Peter Levine: Sprache ohne Worte (2011)

  •  Peter Bourquin/Kirsten Nazarkiewicz (Hg.): Trauma und Begegnung (2017)

  •  Thomas Geßner: Wie wir lieben (2018)

  •  Katharina Drexler: Ererbte Wunden heilen (2018)


Teilnehmendenstimmen

“Einzigartig wie Holm auf die Bedürfnisse der Teilnehmer eingeht. Praxis und Wissen werden reichlich vermittelt.”

“Ich bedanke mich sehr herzlich bei Holm, der auch dieses Jahr ein wunderbares Seminar gestaltet hat. Die Gruppe war zudem wunderbar!”

“Wirklich sehr empfehlenswerter Kurs. Es war eine Bereicherung zu meinen bisherigen Aufstellungs-Ausbildungen, da Holm sehr spezielle, wertvolle Elemente anwendet (z.B. differenziertere Rückgaberituale, „Selbst“ in Ergänzung zum „Fokus“,…). Holm ist äußerst erfahren, empathisch und begegnet allen auf Augenhöhe. Selbst Prozesse mit schweren Themen leitet er mit viel Vertrauen und Leichtigkeit. Damit schaffte er besonders wirksame Lern- und Heilungsräume.”

“Es war großartig. Follow up haben sich am Kursende alle gewünscht.”

“In jeder Hinsicht ein gelungener Kurs mit einem hervorragenden Trainer”

“Der Kurs und Holm haben meine Erwartungen übertroffen.”


Angenommen, Dein Seminar hat schon stattgefunden, und die Teilnehmenden haben davon viel mitnehmen können – worüber würdest Du Dich am meisten freuen?

Wenn sie ein neues Verständnis von Abgrenzung mitnehmen: dass Abgrenzung und Beziehung dasselbe ist, nämlich getrennt und verbunden sein in Einem.

Wenn sie sich etwas leichter fühlen, Schweres zurückgelassen haben.

Wenn für sie Vergangenes mehr vergangen und dafür Gegenwart mehr gegenwärtig sein kann. Und gesehen wird, wie das mit Trauma-Verabschiedung zu tun hat.

Was denkst Du, welche Umsetzungsimpulse können durch Dein von den Teilnehmenden mitgenommen werden?

Die wunderbare Wirkung von Grenzen!

Grenzen ermöglichen so viel: Verbindung mit anderen und vollständig sein in sich selbst. Dafür gibt es viele praktische Hinweise und erlebte Erfahrungen.

Welche Einsichten oder Unterschiedsbildungen lassen sich aus Deinem Seminar mitnehmen?

Es kommt auf Unterscheidungsbildung an: Unterscheidungen, die einen Unterschied machen – das ist Abgrenzung.

In dieser Aufstellungsarbeit werden Unterscheidungen aufgestellt.

So schaut man weniger auf das Problem oder die Lösung, sondern mehr auf den inneren Saboteur, der die Lösung nicht will oder nicht haben darf. Man erkennt, dass es oft elementare Bedürfnisse hinter dem inneren Saboteur gibt, die mit Traumata in Zusammenhang stehen. Die Lösung läuft dann über das Vollziehen von Abgrenzung, die häufig unbewusst verweigert wurde.

Welches „neue Lernen“ könnte gefördert werden?

Eher altes Lernen im Sinne der alten Griechen: „Unterrichten heißt nicht einen Eimer füllen, sondern ein Feuer anzünden.“ Und dazu etwas „Inkompentenzkompensationskompetenz“ (Odo Marquard).


Leitung

Dr. phil. Holm von Egidy
Anerkannter Lehrtherapeut/Lehrtherapeut für Systemaufstellungen (DGfS)
Systemischer Strukturaufsteller (SySt®)
Heilpraktiker (Psychotherapie), Systemischer Therapeut und Berater, Coach und Ausbilder

Dr. phil. Holm von Egidy

Dr. phil. Holm von Egidy
Anerkannter Lehrtherapeut/Lehrtherapeut für Systemaufstellungen (DGfS)
Systemischer Strukturaufsteller (SySt®)
Heilpraktiker (Psychotherapie), Systemischer Therapeut und Berater, Coach und Ausbilder

Dr. Holm von Egidy wurde 1967 geboren. Studierte Physik, Evangelische Theologie und Philosophie. Promotion am Institut für Philosophie der Universität München.

Langjährige Tätigkeit als Lehrer, Verlagsreferent und als Personalberater.
Intensive Erfahrung mit indischer und buddhistischer Spiritualität

Ausbildung und Absolvent am SySt®-Institut (Matthias Varga v. Kibéd und Insa Sparrer) in systemischer Strukturaufstellungsarbeit. Wichtige Lehrer waren außerdem Ero Langlotz, Steve de Shazer, Gunther Schmidt, Stephen Gilligan, Siegfried Essen, Norbert Mayer und Marshall Rosenberg. Fortbildungen in Hypnotherapie, E.F.T., Focusing, Yoga, Aikido, Gewaltfreier Kommunikation und EMDR.

Neben der praktischen Arbeit philosophische Forschungen zu den Hintergründen von systemischen Aufstellungen, zu Bewusstsein, Selbst und Psyche

Buchveröffentlichungen:
Beobachtung der Wirklichkeit, Carl-Auer-Systeme Verlag, 2004
Phänomenologie des Subjekts. Bewusstsein von sich selbst, Amazon 2022.

Holm von Egidy ist verheiratet und Vater von zwei Kindern und lebt in München.

Veranstaltungsort

Abano Terme – Camport

Die Abano Terme, 40 Kilometer von Venedig entfernt, ist das wichtigste und älteste Thermalzentrum Europas und befindet sich in einer wunderschönen Lage zu Füßen der Euganeischen Hügel im Herzen Venetiens.

Das Zentrum für unser SommerCamp bildet das Klosterhotel San Marco.

Hotel Terme San Marco
Via Santuario 130 – Abano Terme
35031 Padova – Italia

 

Hier finden der Großteil der Seminare, die Kaffeepausen sowie ein Teil der Abendveranstaltungen statt.

Unsere komfortablen Seminarräume und Hotels bieten eine professionelle Seminaratmosphäre, Erholung und Möglichkeiten des Beisammenseins, zum Beispiel bei abendlichen Events.

Das ehemalige Augustinerkloster wurde im Jahr 1443 errichtet und ist  seit 1937 im Besitz der Ordensgemeinschaft der Salesianer ist. Auch heute noch leben hier einige Mönche dieser Ordensgemeinschaft wodurch die Besonderheit des Klosterhotels stets zu spüren ist.

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Weitere Veranstaltungen im Metaforum Sommercamp 2024:
https://www.metaforum-sommercamp.com/gesamtprogramm

Teilnahmegebühr

Investition: 1.395 Euro
Bitte über Metaforum anmelden:
Metaforum Anmeldung

 

Kontakt

Kund:innenbetreung Metaforum SommerCamp

Unsere Erreichbarkeit: Sie erreichen uns telefonisch jeweils von Montag – Donnerstag zwischen 09:00 – 12:00 Uhr

Telefon: + 41 (0) 32 510 27 37
E-Mail: info@metaforum.com

 

Anmeldung

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